Weckruf zur Lage der Psychotherapie 2023
"Wir beobachten mit großer Sorge in der Psychotherapie eine Verengung des Denkens"
Gegen die reduktionistische Einseitigkeit der deutschen Psychotherapie
Der DVP e.V. unterstützt den Weckruf und ist unter den Weckruf-Unterzeichnern gelistet
Mitte Oktober 2023 wurde an einen größeren Kreis von Professor*innen* aus dem Bereich der Psychotherapie ein „Weckruf“ zur Psychotherapie postuliert. Initiatoren waren hier Prof. Dr. Michael B. Buchholz und Prof. Dr. Jürgen Kriz. Der „Weckruf“ wurde inzwischen von 149 Professor*innen (Stand 27.11.23) unterzeichnet.
Welches Ziel soll verfolgt werden?
Die Initiatoren betonen, dass sich der „Weckruf“ nicht gegen irgend Jemanden richtet. Vielmehr sollen damit jene Positionen im Diskurs unterstützt werden, die sich für den (Wieder-)Anschluss der Psychotherapie(forschung) in unserem Lande an die internationalen Standards bezüglich Methodenpluralität, Forschungsvielfalt und Evidenzbasierung einsetzen (inklusive qualitativer Forschung statt Reduktion auf Standardmethoden der Pharmaforschung – sog. „RCT“s).
In dem aktuell stattfindenden Diskurs über die Zukunft der Psychotherapie in Deutschland - nicht zuletzt ausgelöst durch ein neues Psychotherapeutengesetz (PsychThG, 2020), und die sich daraus ergebenden Fragen von Aus- und Weiterbildung sowie die Bewertung von unterschiedlichen Ansätzen der Psychotherapie, sehen die Unterzeichner, dass im Diskurs keine oder zu wenige Ergebnisse internationaler Psychotherapieforschung berücksichtigt werden. Diese belegen die Relevanz eines bio-psycho-sozialen Verständnisses in der Psychopathologie und –therapie sowie die große Bedeutsamkeit von kontextuellen Zusammenhängen, menschlichen Lebenswelten und Sinnorientierung für therapeutische Behandlung von psychischen Leidenszuständen.
Hier geht es zum Weckruf und zu weiteren Informationen, hier zur Liste der Unterzeichenden